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Aktinische Keratose / Solare Keratose bzw. Licht-Keratose

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Die Aktinische Keratose – Definition, Ursachen, Symptome, Behandlung

Aktinische Keratose

Als aktinische Keratose bezeichnet man eine chronische Hautschädigung, die auch als solare Keratose oder Licht-Keratose bekannt ist, da sie durch übermäßige Sonneneinstrahlung hervorgerufen wird.

Die Keratose gilt als Vorläuferstadium des Plattenepithelzellkarzinoms, einer frühen Form von Hautkrebs. Sie wird als sogenanntes in-situ-Karzinom aufgefasst, also eine lokale Krebsvorstufe, die oft jahrelang unauffällig bleibt, sich aber potentiell zu einem invasivem, metastasierenden Karzinom entwickeln kann. Diese Form der Hautschädigung kommt vor allem beim Menschen vor, betrifft aber auch Haustiere wie Hunde und Katzen. Da Sonneneinstrahlung ein wesentlicher Faktor für die Entstehung der Keratose ist, sind vorwiegend besonders exponierte Stellen wie Ohrmuscheln oder Nase betroffen. Außerdem sind hell pigmentierte Tiere stärker gefährdet als dunkle. Generell ist die Erkrankung in Mitteleuropa eher selten, kommt aber in Gegenden mit hoher Sonneneinstrahlung entsprechend häufiger vor. Bei Tieren mit einer Vorliebe für das Sonnenbaden sollte die Keratose immer als Möglichkeit im Hinterkopf behalten werden, wenn Hautveränderungen an den typischen Stellen auftreten.

Im Allgemeinen zeigt sich die Aktinische Keratose als flächige raue Hauterhebung, als Hautverdickung oder als Schuppenstellen. Sie tritt außerdem in hautfarbenen, rötlichen oder auch dunklen Plaques in Erscheinung. An den betroffenen Stellen verringert sich gleichzeitig die Elastizität der Haut. Dadurch kann die Haut gegebenenfalls spannen. Jucken oder schmerzhafte Veränderungen sind jedoch eher untypisch.

Wie die Bezeichnungen Solare bzw. Licht-Keratose schon sagen, ist Sonneneinstrahlung die Ursache für die Entstehung der Keratose. Durch die UV-Strahlung wird die verhornte obere Hautschicht dauerhaft geschädigt. Die schädlichen UV-Strahlen führen unter anderem zu vermehrter Zellteilung sowie übermäßiger Verhornung der Epithelschicht. So entstehen die typischen Verdickungen, Schuppen bzw. Plaques. Außerdem haben diese Schädigungen die angesprochene Elastizitätsminderung der Haut zur Folge. Die UV-B-Strahlung des Sonnenlichts schädigt die DNA der oberen Hautzellen, führt zu vermehrten Mutationen bei der Zellteilung und verhindert deren Korrektur. So kommt es zu einem erhöhten Risiko für die Entartung der Keratosen zu Karzinomen.

Die Diagnosestellung sollte durch einen Tierarzt erfolgen. Unter Beachtung der Epidemiologie (Ist das Tier oft der Sonne ausgesetzt? Fällt es in die Risikogruppe hell pigmentierter Tiere?) kann eine Sichtdiagnose bereits mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit gestellt werden. Sicherheit gibt die feingewebliche Untersuchung eines Hautgeschabsels auf entartete Zellen. Zu beachten ist, dass Formen der hier beschriebenen Keratose auch zeitgleich mit Plattenepithelzellkarzinomen auftreten können, die ihrerseits andere Ursachen als Sonneneinstrahlung haben. Dies kann die genaue Diagnose unter Umständen erschweren.

Die Solare Keratose kann medikamentös gut behandelt werden. In leichten Fällen arbeitet der Tierarzt mit einer kombinierten Gabe von Glukokortikoiden und β-Carotin. Außerdem kann mit dem Wirkstoff Acitretin gearbeitet werden, der auch bei anderen Hauterkrankungen zum Einsatz kommt. Aus der Humanmedizin sind invasive Verfahren wie das Abschaben mit dem scharfen Löffel oder die Behandlung mit flüssigem Stickstoff zur Vereisung bekannt. In der Tiermedizin wird auf diese Verfahren jedoch zumeist verzichtet. Sofern sich die Keratose jedoch zum Karzinom entwickelt hat, sind die klassischen Behandlungsmethoden der Krebstherapie, also chirurgische Entfernung des Tumors, Bestrahlung, Chemotherapie die Mittel der Wahl.

Grundsätzlich weist die Entwicklung einer Keratose auf eine übermäßige Sonnenbelastung in der Vergangenheit hin. Dementsprechend sollte die Haltung des Tieres überdacht und gegebenenfalls korrigiert werden (Zum Beispiel: Hat das Tier bei Draußenhaltung genug Sonnenschutz? Können, zumindest im Sommer, Spaziergänge aus der Mittagszeit auf weniger sonnenintensive Tageszeiten verschoben werden?). Außerdem sollten bei den jährlichen tierärztlichen Untersuchungen die Entwicklung neuer Hautschäden im Blick behalten werden, um jeweils frühzeitig reagieren zu können.

Autor TB

 

Bilder Quellenangabe:

dog-2017903_1920: Angel González / Pixabay


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