Wenn Bello das Anspringen nicht lassen kann
Viele Hundebesitzer kennen das: Sie kommen nach Hause und der Hund springt freudig auf seine Menschen zu. Das mag bei einem Welpen noch niedlich sein, doch wenn der Labrador oder Schäferhund erst einmal ausgewachsen ist, sieht die Sache anders aus. Durch das Springen kann es zu ernsten Problemen kommen, beispielsweise, wenn ein Kind oder älterer Mensch zu Fall kommen. Wie lässt sich das unerwünschte Verhalten abtrainieren?
Warum springen Hunde Menschen an?
Zunächst ist es wichtig, die Ursache für diese Unart zu wissen. Hunde meinen es ja nicht böse, wenn sie mit vollem Körpereinsatz Frauchen und Herrchen bei ihrer Rückkehr begrüßen. Im Gegenteil – in der Natur betteln Welpen damit um Futter. Ein Haushund hat die Bettelei nicht nötig, doch das muss dem Kleinen erst einmal beigebracht werden. Wenn ältere Hunde an Menschen hochspringen, hat das oft mit Stress zu tun. Das zeigt sich besonders dann, wenn das vierbeinige Familienmitglied längere Zeit allein zu Hause war, und damit nicht gut zurechtkommt.
Mit dem Hundetraining so früh wie möglich beginnen
Am besten ist es, schon bei Junghunden mit dem Hundetraining zu beginnen. Je jünger der Vierbeiner ist, desto schneller lernt er, dass er Menschen nicht anspringen darf. Das heißt natürlich nicht, dass einem älteren Tier das Springen nicht abtrainiert werden kann. Es dauert nur länger und ist ein wenig komplizierter.
Das unerwünschte Verhalten ignorieren
Es gibt viele Ratschläge, wie einem Welpen das Anspringen abgewöhnt werden kann. Nicht alle sind brauchbar. Wird zum Beispiel empfohlen, dem Tier auf die Hinterpfoten zu treten, wenn es springt, ist das wenig sinnvoll. Viel besser fahren Hundehalter damit, dass sie das unangemessene Verhalten des Tieres ignorieren. Das ist nicht ganz einfach, denn der Kleine ist doch so süß, wenn er seine ganze Freude zeigt, dass die Familie wieder nach Hause kommt. Wer seinem Hund das Springen abgewöhnen möchte, darf sich davon nicht beirren lassen. Das Hundetraining des Welpen sieht also so aus, dass er völlig ignoriert wird, sobald er zum Springen ansetzt. Nicht anschauen, nicht ansprechen, nicht berühren – heißt die Devise! Der Hundehalter dreht dem Tier den Rücken zu, auch wenn das bedeutet, dass er sich mehrmals umdrehen muss. Erst wenn der Kleine sich beruhigt hat, bekommt er Zuwendung, wird er gestreichelt und erhält vielleicht auch ein Leckerli zur Belohnung.
Warum Strafen nicht hilft
Es ist überraschend, wie schnell Welpen mit diesem Training lernen, dass sie an niemandem hochspringen dürfen. Sollte das Hündchen einmal vergessen, dass es nicht springen darf, ist Strafen nicht sinnvoll. Strafen ist auch eine Form der Zuwendung, die dazu führt, dass das Hundetraining vergeblich ist. Also auch im Wiederholungsfall gilt: Das Tier immer ignorieren, bis es sich beruhigt hat!
Hundetraining mit älteren Hunden
Ältere Hunde, die das Springen nicht lassen, brauchen ein intensiveres Hundetraining. Auch hier ist Ignoranz das Zauberwort. Sobald der Vierbeiner Anstalten macht, jemanden anzuspringen, ignoriert der Betroffene das Tier und dreht ihm den Rücken zu. Das wird so lange gemacht, bis das Tier sich beruhigt hat. Es bekommt dann das Kommando „Platz“ oder „Sitz“ und wird erst anschließend gestreichelt und durch Aufmerksamkeit belohnt.
Einen anspringenden Vierbeiner abwehren
Kommt der „Angriff“ zu überraschend, ist ein Abwehrverhalten die richtige Maßnahme. Dazu wird das Knie hochgehoben und dem Hund entgegengestreckt. Dabei darf das Tier natürlich nicht getreten oder gar verletzt werden. Es soll sich lediglich um eine Abwehr handeln, die den Vierbeiner in seine Schranken weist.
Konsequenz ist das A und O
Das Hundetraining zum Abgewöhnen des unangenehmen Anspringens zeigt nur Wirkung, wenn die ganze Familie konsequent mitzieht. Jedes Springen muss durch Ignorieren unterbunden werden, denn nur dann lernt der Vierbeiner, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist.
Autor: Medu
Bilder Quellenangabe:
dogs-2712045_1920: Karsten Paulick / Pixabay
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