Der Pharaonenhund – ein Jäger aus Leidenschaft
Zu den Pharaonenhunden zählen der Pharaoh Hound oder Kelb tal Fenek, der Cirneco dell´Etna und der Podenco Ibicenco. Die Bezeichnung „Pharaonenhunde“ war ursprünglich ein Begriff für alle windhundähnlichen, stehohrigen Jagdhunde des Mittelmeerraumes. Damit wollte man die Abstammung vom antiken Hundetyp Tesem dokumentieren. Allerdings trifft das nicht auf unseren eleganten Vierbeiner zu. Entgegen der ägyptischen Annahme stammt dieser aus Malta. Sein Name entstand nur aufgrund der präzisen Ähnlichkeit mit dem Tesem, der sich optisch auch in Darstellungen des altägyptischen Totengottes „Anubis“ wiederfindet.
Malta zählte lange Zeit als britische Kolonie und erlangt erst 1974 seine Unabhängigkeit. Mit Beginn der 30er Jahre „feilten“ die Briten am Malteser Windhund Tal Fenek und entwickelten somit den heute bekannten Pharaonenhund. Im Jahre 1977 wurde die Rasse offiziell anerkannt und ebenso den Maltesern zugesprochen.
In Malta begleitete der rassige Windhund die Ziegen- und Schafsherden und galt als hervorragender Kaninchenjäger. Die maltesischen Einwohner nennen den Vierbeiner auch liebevoll Kelb tal-Fenek, was sinngemäß „Hund des Kaninchens“ bedeutet.
Obwohl die würdevolle „Sphinxhaltung“ des Pharaonenhundes durchaus Ehrfurcht erweckt, zeigt sein Wesen eine ganz andere Seite. Er ist anhänglich und überaus verspielt, zeigt selbst dem Menschen gegenüber keinerlei Aggressionsbereitschaft. Im Umgang mit Kindern ist er stets rücksichtsvoll und geduldig. Dennoch stellt der Pharaoh Hound hohe Ansprüche an die Haltung. Das intelligente Energiebündel braucht geistige und vor allem körperliche Auslastung und sollte daher nur von sportlich aktiven Menschen gehalten werden, die ausreichend Zeit für Agility und tägliches Joggen oder Radfahren garantieren können.
Die Fellnase mag Haus und Garten mit großem Auslaufbereich sowie überaus verständnisvolle Nachbarn. Auffällig ist nämlich seine ausgeprägte Bellfreudigkeit – ein Ausdruck höchster Glücksgefühle und keinesfalls aggressionsbedingt. Der große Wusel bellt aus Spielfreude, beim Toben, Rennen oder einfach aus Ungeduld. Gleichzeitig meldet er aber auch lautstark jede Veränderung im Umfeld, was ihm als Wachhund beim Nachbar durchaus wieder Pluspunkte bringen könnte!
Größe: Hündin: ca. 53 bis 61 Zentimeter, Rüde: ca. 55 bis 63 Zentimeter
Gewicht: ca. 18 bis 25 Kilogramm
Lebenserwartung: 12 bis 14 Jahre
Fell und Farbe: kurz, fein bis harsch, glatt, glänzend, ohne Unterwolle – braun bis rostbraun mit oder ohne weiße Abzeichen
Charakter/ Wesen: intelligent, verspielt, wachsam, aktiv, freundlich, sportlich, kinderlieb, gehorsam
Verwendung: Jagdhund, Begleithund, Wach- und Schutzhund, Familienhund
Haltung: intensive Bewegung, regelmäßiger Auslauf, Hundesport, Wohnungshund bei regelmäßiger Auslastung, geringe Fellpflege
Herkunft: Malta
FCI-Klassifikation: FCI Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp, Sektion 6 Urtyp (Ohne Arbeitsprüfung)
Bilder Quellenangabe:
podenco-1517288_1920: 2211438 / Pixabay
Keine Kommentare vorhanden