Die Läufigkeit / Hitze bei Hündinnen
Zum Erwachsen werden von Hündinnen gehört auch die Läufigkeit. Mitten in der Pubertät erreichen sie die Geschlechtsreife. In dieser Zeit kommt es zu körperlichen Veränderungen, die auch die Psyche des Hundes beeinträchtigen können.
Was bedeutet „Hitze“?
Hunde werden, abhängig von Rasse und Größe, zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat geschlechtsreif. Kleinere Hunderassen werden früher läufig als große Rassen. Der Eintritt in die Geschlechtsreife kann durch Krankheiten oder nicht tiergerechtes Futter verzögert werden. Wird eine Hündin läufig, kommt es in diesem Zeitraum zu einem Eisprung. Die erste Hitze kann „still“ verlaufen. Äußerliche Anzeichen, wie Schwellung der Vulva oder Blutungen sind nicht sichtbar.
Stadien der Läufigkeit
Der Zyklus kann ein- bis dreimal im Jahr ablaufen. Jeder Zyklus besteht aus vier Phasen.
1. Proöstrus
Die Vorbrunst dauert drei bis siebzehn Tage. Die Vulva schwillt durch Einlagerung von Flüssigkeit an, blutiger Ausfluss aus der Scheide wird sichtbar. Die Hündin riecht für Rüden interessant. Sie selbst zeigt aber noch keinerlei Interesse und weicht aus. Zudringliche Rüden werden weggebissen.
2. Östrus
Während der Standhitze, oder Brunst, ist die Hündin bereit, den Deckakt zuzulassen. Nähert sich ein potentieller Geschlechtspartner, bleibt sie stehen und bietet sich mit einem zur Seite gekippten Schwanz an. Am zweiten bis vierten Tag des Östrus, der bis zu 21 Tage dauert, finden einige Eisprünge statt. Zu diesem Zeitraum ist die Hündin fruchtbar. Die Schwellung der Vulva bildet sich zurück, der Ausfluss wird schleimig.
3. Metöstrus
In der Nachbrunstphase tritt noch etwas gelblicher Ausfluss aus der Vulva aus. An den Eierstöcken entstehen Gelbkörper, die Progesteron erzeugen. Die Schleimhaut der Gebärmutter wird auf die Einnistung der Embryos vorbereitet. Ungefähr zehn Wochen später sind die Gelbkörper wieder abgebaut. Der Progesteron-Spiegel im Blut sinkt stark ab. Das Hormon Prolaktin, das die Milchproduktion anregt, wird vermehrt abgegeben. Wurde die Hündin während der fruchtbaren Tage nicht gedeckt, entsteht eine Scheinschwangerschaft. Die Milchdrüsen schwellen an und sondern auch teilweise Milch ab.
4. Anöstrus
Die Ruhephase kann mehrere Monate andauern. In dieser Zeit entstehen an den Eierstöcken neue Follikel (Eibläschen)
Wie verhält sich die Hündin während des Zyklus
Hündinnen setzen häufiger Harn und Duftmarken ab. Das Bein wird beim Absatz von Harn angehoben, um den Urin möglichst weit zu verteilen. Sie sind anhänglich und fordern vermehrt Zuwendung durch Streicheln. Auf Spaziergängen entfernen sich die Hunde weiter vom Besitzer, sie sind schwieriger abrufbar. Bei einigen Hunden treten während des Zyklus melancholische Phasen auf, sie schlafen oft. Andere sind ruhelos und zickig.
Wie sollte der Halter auf die fruchtbaren Tage reagieren?
Da die Hündin vermehrt das Interesse von anderen Hunden weckt, sollten keine Hundeauslaufzonen oder stark von anderen Hunden frequentierte Plätze aufgesucht werden. Vor allem während der Stehzeit muss die Hündin an der Leine geführt werden. Weitere Hundebegegnungen sollten erst stattfinden, wenn der Östrus abgeklungen ist. Ausgenommen davon ist die Kontaktaufnahme mit weiblichen Hunden oder Welpen. Da die Hündin auch vor und nach den Stehtagen einen für Männchen interessanten Geruch verbreitet, wird sie beim Spielen oft bedrängt. Abwehrhaltung und gezwungen zu werden, auszuweichen, erzeugt Stress. Um Verschmutzungen der Wohnung durch Bluttropfen zu vermeiden, kann die Hündin eine Läufigkeitshose mit Einlagen tragen. Bei übel riechendem, oder bräunlichem Ausfluss und verstärktem Durst sollte ein Tierarzt kontaktiert werden, um eine Entzündung der Gebärmutter auszuschließen.
Bilder Quellenangabe:
Läufigkeit bei Hündinnen: Willy López / Pixabay
Kommentare
Natalie 27. November 2019 um 13:55
Zuerst war ich ein wenig skeptisch, aber nachdem ich deine Artikel gelesen habe, muss ich sagen, dass dein Blog wirklich ein Vergnügen ist! du hast definitiv einen anderen Leser!