Pups-Alarm – oder wie man Blähungen beim Hund vermindern kann
Nein, wir haben unsere gute Erziehung nicht vergessen. Aber mal ehrlich: Wenn es um Hunde-Blähungen geht, kann man nicht einfach schweigend darüber hinwegsehen. Dazu ist die Duftmarke oftmals einfach viel zu penetrant und treibt einem nicht selten sogar die Tränen in die Augen. Und natürlich wird auch immer dann freimütig die Luft ausgelassen, wenn es gerade so gar nicht passt. Beispielsweise beim gemeinsamen Kuscheln auf der Couch oder dem Restaurantbesuch. Das sind die Zeiten, an denen man sich wünscht, ohne Hund und ganz woanders zu sein.
Aber Spaß beiseite: Wenn der Hund unter Blähungen also der Flatulenz leidet, ist das mitunter eine ernste Sache. Natürlich können die Gründe dafür ganz harmlos sein. Aber es gibt auch Fälle, in denen schwerwiegende Krankheiten dafür sorgen, dass dem Liebling übel riechende Luft entweicht. Grundsätzlich ist es aber ähnlich wie bei uns Menschen: Ein kleiner Pups hin und wieder ist ganz normal. Tritt das jedoch häufiger auf und nimmt geruchstechnisch Ausmaße an, die auch bei unempfindlichen Hundehaltern Übelkeit auslöst, sollte man den Ursachen auf den Grund gehen.
Flatulenzen sind meist harmlos
Einige Hunde tun es, wenn sie besonders aufgeregt sind, andere eher in völliger Entspannung und wieder andere einfach so: zaubern und die Luft zum Duften bringen! Das ist natürlich eine äußerst nette Umschreibung für die Winde, die dem Hunde-Popo entweichen und selten für Begeisterung sorgen. Je nachdem, was der Vierbeiner gefressen hat, kann das nämlich richtig gemein sein, davon überrascht zu werden. Rein medizinisch betrachtet entwickeln sich Gase im Magen-Darm-Bereich des Hundes, die dann über den Anus ausgestoßen werden. Begleitet wird das ab und an von einem Rumpeln oder Blubbern im Bauch, weitaus öfter entweicht die Luft aber völlig lautlos.
Passieren solche Blähungen nur hin und wieder, ist alles in bester Ordnung. Das kennen wir ja schließlich auch von den Menschen – wobei diese meist über den Anstand verfügen, sich zum Auslassen der Gase zurückzuziehen. Hunde nehmen das nicht so genau und lassen ihre Umgebung gern daran teilhaben. Gedanken sollten sich Hundehalter also nur machen, wenn das Pupsen öfter als normal auftritt. Dann kann vom falschen Futter über eine Magenverstimmung bis hin zu schweren Erkrankungen alles dafür verantwortlich sein.
Was tun, wenn der Liebling viel pupst?
Kommt es zu vermehrten Flatulenzen bei der Fellnase, gilt es natürlich zuerst, das Tier zu beobachten und darüber nachzudenken, was die Blähung ausgelöst haben könnte. Vielleicht hat der Vierbeiner seine letzte Mahlzeit zu schnell herunter geschlungen und dabei mehr Luft als normal mit aufgenommen? Dann kann es schon mal über einen kurzen Zeitraum mehr Pupse geben als normal. Auch eine Futter-Umstellung, zu viel Futter oder Leckerlies können dafür sorgen, dass die Gase entstehen und daraufhin auch entweichen. Und wenn der Liebling beim letzten Spaziergang an Aas oder dem Kot anderer Tiere genascht hat, ist es nicht ungewöhnlich, wenn er vermehrt Luft heraus lässt.
Tritt das Entweichen der Gase mit anderen Symptomen auf, ist ein Besuch beim Tierarzt anzuraten. So kann allgemeine Schlappheit und Erbrechen oft mit dazu kommen und auf einen Infekt hinweisen. Krümmt der Vierbeiner beim Pupsen den Rücken, deutet das auf Schmerzen hin, die im schlimmsten Fall in einer Kolik enden könnten. Und auch bei Magendrehungen, Vergiftungen und anderen Erkrankungen kann es vermehrt zu Flatulenzen kommen, die dann gepaart mit einem harten Bauch, blassen Schleimhäuten und einigen anderen Symptomen auftreten können. Ist also das Allgemeinbefinden des Hundes nicht gut oder pupst er mehrere Tage in Folge vermehrt ohne mögliche Erklärung, ist ein Besuch beim Tierarzt dringend anzuraten. Nur dann kann auch Gewissheit über die Ursachen für die Gase erfolgen.
Gibt es auch Hausmittel dagegen?
Wenn die Pupserei aus einem harmlosen Grund erfolgt (falsches Futter oder ähnliches), gibt es natürlich einige Hausmittel, mit denen man der Fellnase und sich selbst auch Erleichterung verschaffen kann. Besonders beliebt sind hier:
- gemahlener Kümmel im Futter – alternativ Kümmeltee zum Trinken
- Fencheltee
- Heilerde
- oder auch ein Teelöffel Orangensaft ins Futter
Was wirklich hilft, ist natürlich von Tier zu Tier unterschiedlich und hängt auch mit den Ursachen der Pubse zusammen. Fencheltee und Heilerde sind aber sicher nie verkehrt, wenn es sich nur um eine kleine Unverträglichkeit handelt. Sie beruhigen Magen und Darm und sorgen dafür, dass weniger Gase entstehen. Bessert sich das Verhalten allerdings nicht schon bald merklich, ist zumindest ein Anruf beim Tierarzt fällig.
Bilder Quellenangabe:
puppy-2075935_1920: Andrea Guerrero / Pixabay
Keine Kommentare vorhanden