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Leinenaggression beim Hund – Definition, Ursachen, Training

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Die Leinenaggression bei Hunden

Man kann es jeden Tag auf der Straße beobachten: Hunde (vor allem kleine), die sich wie wild in die Leine werfen, pöbeln, bellen und knurren, was das Zeug hält. Der Auslöser ist meistens der Anblick eines anderen Hundes oder dessen Näherkommen. Leint man den Hund nun ab, erlebt man oft eine schlagartige Beruhigung der Situation. Mit dieser Beschreibung haben wir bereits die Frage beantwortet, was eine Leinenaggression eigentlich ist.

Was sind die Gründe

Die Gründe für eine sogenannte Leinenpöbelei können vielfältig sein. Zunächst ist festzustellen, dass es kein natürlicher Zustand für einen Hund ist, an der Leine geführt zu werden. Der Hund muss sich an eine Leine erst gewöhnen. Es ist ein Kompromiss, den der Hund im Zusammenleben mit seinem Menschen eingehen muss.

An der Leine kann der Hund jedoch nicht so kommunizieren wie es für ihn natürlich ist. Die Körpersprache des Hundes, die er anwendet, um mit Artgenossen zu kommunizieren, ist hierdurch stark eingeschränkt. Das fördert Frust und Aggression. Daher ist das lästige Leinenpöbeln eigentlich eine normale Reaktion auf die Bewegungseinschränkung durch die Leine.

Das gilt vor allem dann, wenn der Hund an der Leine unangenehme Erfahrungen gemacht hat. Das kann die Erfahrung des Verlassenwerdens und Ausgeliefertseins sein (wenn der Hund z.B. vor einem Laden angeleint wird), ein Angriff eines fremden Hundes oder irgendeine andere schlechte Erfahrung, durch die der Hund verunsichert wird und der er sich nicht entziehen konnte. Aus Hundesicht ist dann klar: „An der Leine bin ich nicht sicher und auch mein Mensch beschützt mich nicht.“

Es kann aber auch schlicht und einfach Frust sein, der den Hund zum Pöbeln an der Leine verleitet: Er möchte einen Hund begrüßen und wird durch die Leine gehindert. Nicht jeder Hund bleibt in einer solchen Situation cool. Um das nachvollziehen zu können, brauchen wir uns nur vorstellen, wir würden daran gehindert, einen sympathischen Bekannten zu begrüßen, den wir von Weitem sehen. Der Frust, der sich eigentlich gegen das Hindernis richtet, entlädt sich so scheinbar gegen den anderen Hund.

Wie kann ein Hundetraining gegensteuern

Am besten ist es natürlich, seinem Hund das stressige Leinenlaufen so selten wie möglich zuzumuten und ihn so oft wie möglich abzuleinen, vor allem dann, wenn ihm ein anderer Hund entgegenkommt.

Hierzu ist ein möglichst guter Gehorsam nötig. Da es aber trotzdem nicht immer und überall möglich ist, Hunde frei laufen zu lassen, ist es unerlässlich, dem Hund möglichst frühzeitig beizubringen, dass an der Leine Ruhe herrschen soll. Dass er an der Leine sicher ist und der Mensch für einen konfliktfreien Spaziergang sorgt. Es sollte auch möglichst wenig Kontakt mit anderen Hunden geben, wenn die Leine am Hund ist.

Im Hundetraining hat es sich als effektives Mittel gegen die Leinenaggression herausgestellt, ein Abbruchkommando wie „nein“ einzuüben, auf das hin der Hund sein Tun unterlässt. Hierbei kommt es jedoch auf das richtige Timing an. Das Nein muss schon ausgesprochen werden, bevor der Hund sich zum Murren angeschickt hat. Hat er erst einmal damit begonnen, hat es wenig Sinn, jetzt noch einzugreifen. Schimpfen ist nicht zielführend und kann das Verhalten eher noch verstärken. Hat der Hund sich also erst einmal aufgeregt, sollte man den Unruheanfall einfach mit stoischer Ruhe aussitzen und gar nichts tun. Geben Sie erst wieder Aufmerksamkeit, wenn der Hund ruhig ist.

Was man als Hundehalter unbedingt unterlassen sollte, ist das Ablenken mit Spielzeug oder das „Schönfüttern“. Führen Sie den Hund auch nicht frontal auf einen anderen Hund zu, sondern gehen Sie einen Bogen, wie es Hunde untereinander im Idealfall auch tun würden. Loben Sie den Hund jedes Mal, wenn er ruhig bleibt. Loben Sie aber auch nicht zu überschwenglich, damit sich der Hund nicht in eine (freudige) Erregung hineinsteigert und dann doch noch dem anderen Hund hinterherbellt.

 

Bilder Quellenangabe:

dog-900215_1920: skeeze / Pixabay


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