Die Anaplasmose – eine durch Zecken verursachte bakterielle Infektionskrankheit
Die Anaplasmose ist eine durch Zecken hervorgerufene bakterielle Infektionskrankheit.
Anaplasmose Infektionen beim Hund sind relativ häufig, ein Fünftel bis ein Drittel der Hunde haben einen positiven Antikörpertiter. Aber die Infektionen verlaufen größtenteils unbemerkt, die Tiere erkranken nicht daran.
Bricht die Krankheit jedoch aus, sind die Symptome sehr allgemein und nicht eindeutig und zudem noch von Tier zu Tier unterschiedlich. Häufig treten Fieber, punktförmige Blutungen oder Nasenbluten auf. Der Hund kann matt und schlapp wirken, bewegt sich ungern und zeigt vielleicht noch Lahmheiten. Blasse Schleimhäute weisen auf eine Anämie hin. Es kann zu Milzschwellung, Lymphknotenschwellungen und durch Blutungen und Entzündungsreaktionen an verschiedenen Organen ausgelöste Symptome wie Husten, übermäßigem Durst oder Durchfall und Erbrechen kommen. Auch neurologische Symptome sind möglich, die sich in Anfällen und Ataxie äußern können.
Schuld an dem unklaren Erscheinungsbild der Erkrankung sind die Krankheitsherde, die überall im Körper Entzündungsreaktionen auslösen können und je nachdem, welches Organ sie betreffen, unterschiedliche Symptome hervorrufen.
Ursachen der Anaplasmose
Ausgelöst wird die Krankheit von Anaplasma phagocytophilum. Es handelt sich hierbei um gramnegative Bakterien, die zu den Rickettsien gehören. Sie leben in Zecken und zwar in Ixodes ricinus, dem Gemeinen Holzbock, und werden über den Speichel des Holzbocks auf den Hund übertragen. Die Übertragung erfolgt in einem sehr engen Zeitfenster, sechsunddreißig bis achtundvierzig Stunden nach dem Biss.
Krankheitsablauf bei Anaplasmose
Die Inkubationszeit beträgt vier bis sieben Tage. Danach erfolgt eine Bakteriämie. Die Bakterien befallen zunächst im Blut vor allem neutrophile Granulozyten und gelangen mit diesen überall in den Körper. Deshalb sind sie auch in der Lage, nahezu alle Organe zu befallen und dort Entzündungsreaktionen und Blutungen auszulösen.
Dadurch werden die zuvor benannten Symptome ausgelöst. Meist handelt es sich eine unklare Allgemeinerkrankung mit Fieber.
Wenn die akute Phase der Krankheit überwunden ist, kann es zu zwei verschiedenen Verläufen kommen. Die Bakterien werden entweder vollständig eliminiert oder sie ziehen sich ins Knochenmark zurück. Dort verursachen sie dann zunächst keine Symptome mehr. Kommt es jedoch in Zukunft zu einer Schwächung des Immunsystems, können sie erneut Symptome verursachen und eine Erkrankung hervorrufen.
Anaplasmose – die Diagnosestellung
Eine genaue Diagnose ist nur über eine Blutuntersuchung möglich. Es gibt Blutbildveränderungen, die typischerweise bei einem Befall mit Anaplasma auftreten, aber sie können nur Hinweise geben und ebenso bei anderen Erkrankungen auftreten. Es handelt sich um eine Absenkung der Thrombozyten, Lymphozyten, neutrophilen und eosinophilen Granulozyten. Nicht nur die weißen Blutkörperchen sind betroffen, auch eine Anämie ist nachweisbar. Das liegt daran, dass die Bildung der Zellen im Knochenmark gestört ist.
Eindeutiger ist die Möglichkeit, eine Untersuchung auf Antikörper zu machen. In einem Immunfluoreszenztest werden Antikörpertiter gegen den Erreger nachgewiesen. Dieser Test zeigt aber erst 10-14 Tage nach der Infektion ein Ergebnis, bei einzelnen Tieren sind Antikörper sogar noch später erst nachweisbar. Als positiv gilt ein Titer von 1:100 und höher.
Ein positives Ergebnis ist allerdings noch keine absolut sichere Auskunft über eine akute Infektion, da Hunde sich infizieren können, ohne zu erkranken. Sicherheit gibt in einem solchen Fall nur, die Blutuntersuchung nach vierzehn Tagen zu wiederholen. Ist dann ein deutlicher Anstieg des Antikörpertiters zu verzeichnen, kann sicher von einer akuten Erkrankung ausgegangen werden.
Die Behandlung der Anaplasmose
Die Behandlung erfolgt mit dem Antibiotikum Doxycyclin. Die Erkrankung ist gut behandelbar, wenn sie erst einmal erkannt ist.
Sinnvoll ist es, den Hund bereits im Vorfeld vor Zeckenbissen zu schützen und nach Spaziergängen auf Zecken zu untersuchen und diese gleich zu entfernen.
Autor: TB
Bilder Quellenangabe:
dog-1912874_1920: J C / Pixabay
Keine Kommentare vorhanden