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Bikejöring – der anspruchsvolle Zughundesport

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Bikejöring – der anspruchsvolle Zughundesport

Hundesport ist nicht unbedingt etwas Neues. Schon seit vielen Jahren begeistern sich Tier und Halter für Agility, Dog Dancing und ähnliches. Daneben kennt man noch die Huskies, die im Schlittensport großartige Leistungen bringen – aber viel mehr hat normalerweise niemand auf dem Schirm, wenn es um die sportliche Auslastung des Hundes und vielleicht sogar auch Wettkämpfe geht. Dabei gibt es noch so viel mehr, was dem Hund-Mensch-Team Spaß macht, aber auch so einiges an Sportsgeist fordert.

Was ist Bikejöring?

Es gibt sehr lauffreudige Vierbeiner, die dazu auch noch eine Menge Kraft besitzen. Möchte man diese Hunde optimal auslasten, stößt man als Halter schnell an die eigenen Grenzen. Jeden Tag Joggen oder Fahrradtouren veranstalten, ist nicht für jeden möglich – und selbst dann scheint der Vierbeiner ja noch mehr Energie zu haben als ihm gut tut. Für solche Powerpakete darf es also ruhig etwas anstrengender zugehen. Genau an dem Punkt kann dann das Jöring mit dem Rad ins Spiel kommen.

Jöring gehört zu den Zughund-Sportarten, hat aber wenig mit den Schlittenrennen zu tun, die wir von Huskies kennen. Und dementsprechend sind bei diesem Sport auch viele Rassen und Mischlinge anzutreffen, denen man das vielleicht gar nicht zutrauen würde. Sie haben bei diesem Sport die Möglichkeit, in hohem Tempo über Wald- und Feldwege zu laufen und haben dabei Herrchen oder Frauchen auf dem Rad hinter sich. Mit normalen Radtouren ist das allerdings nicht vergleichbar, denn hier trottet der Vierbeiner nicht einfach nebenher, sondern geht voraus und zieht seinen Menschen nicht selten in hohem Tempo über die Wege.

Damit weist das Jöring eine gewisse Ähnlichkeit zum Carnicross auf, bei dem man allerdings nicht auf dem Rad, sondern laufend hinter dem Tier hergezogen wird. Je nachdem, wie groß und kräftig der Hund ist, der vorweg läuft, muss der Mensch dahinter selbst viel Gas geben oder ist eher damit beschäftigt, mit dem Hund mitzuhalten. Bei richtigen Powerpaketen ist das nämlich alles andere als einfach, wenn sie auf Kommando Vollgas geben, ganz in ihrer Aufgabe aufgehen und mit einer ungeheuren Ausdauer und viel Spaß laufen.

Für wen ist dieser Sport geeignet?

Jede Sportart spricht andere Hunde und Menschen an. Viele sind beim Agility super aufgehoben, andere zeigen ihre Qualitäten beim Mantrailing und wieder andere halt beim Jöring. Um Letzteres erfolgreich und vielleicht sogar in Wettkämpfen zu betreiben, sollte der Vierbeiner vor allem gesund sein. Gelenkprobleme und ähnliches sind hier ein sicheres Ausschlusskriterium, denn den Hunden wird so einiges abverlangt. Darüber hinaus sollte die Fellnase natürlich Spaß daran haben, mit richtig großem Tempo zu laufen und seinen Halter im Schlepptau zu haben.

Da das Bikejöring zu den Zughunde-Sportarten gehört, sollte das Tier natürlich auch ein gewisses Gewicht haben, was ihn in die Lage versetzt, seinen Menschen mit dem Rad zumindest ansatzweise zu ziehen. Meistens wird ein Gewicht von mindestens 15 Kilogramm empfohlen, da kann der Mensch dahinter dann noch ausreichend mithelfen. Große und kräftige Hunde sind natürlich im Vorteil, was das Ziehen betrifft, können aber dann oft nicht lange die Geschwindigkeit halten. Je nach Vierbeiner ändert sich die Ausübung des Sports also ein wenig.

Was braucht man zur Ausübung des Sports?

Mit dem Sport kann eigentlich jeder allein oder auch in Gruppen mit anderen loslegen, wenn der Tierarzt sein Okay gibt. Benötigt wird neben einem Fahrrad ein Zuggeschirr, eine Zugleine und eine Bikeantenne. Es ist wichtig, dass hier auch wirklich das erforderliche Zubehör angeschafft wird, um das Verletzungsrisiko bei Tier und Mensch so gering wie möglich zu halten. So sorgt beispielsweise das Zuggeschirr dafür, dass der Vierbeiner trotz großer Belastung nicht in der Atmung oder der Beweglichkeit eingeschränkt wird. Zudem verteilt das Geschirr die Last, die von der Fellnase gezogen wird.

Auch die Zugleine bringt einige Extras mit sich, wie beispielsweise den Ruckdämpfer, der verhindert, dass die Leine bei ruckartigen Bewegungen auf das Tier knallt. Und natürlich sind die Leinen auch auf die große Belastung ausgelegt. Sie werden dann über die Bikeantenne mit dem Fahrrad verbunden. Die Antenne hält die Leine auf Abstand und verhindert, dass sich die Leine beispielsweise im Vorderrad verfängt und Tier und Mensch dadurch stürzen und Verletzungen erleiden können. Sicherheit wird hier also groß geschrieben. Für den Menschen ist es natürlich auch anzuraten, einen Fahrradhelm zu tragen, um sich bei Stürzen zu schützen.

Wo wird die Sportart ausgeübt?

Wie der Name erkennen lässt, hat der Sport einen skandinavischen Ursprung, wird aber inzwischen in vielen Ländern der Welt mit viel Spaß und Engagement ausgeführt. Da nicht viel Zubehör notwendig ist und so gut wie jeder Wald- oder auch Feldweg zum Training geeignet ist, kann man auch allein mit dem Training beginnen. Wichtig ist natürlich, dass der Hund langsam heran geführt wird und gerade zu Anfang die Touren eher kurz und nicht zu schnell gemacht werden. Mit der Zeit kann man sich dann steigern.

Inzwischen finden sich auch einige Hundeschulen oder Gruppen mit erfahrenen Trainern, bei denen Anfänger das Bikejöring unter Anleitung kennenlernen können und auch passende Trainingspartner finden. Gerade wenn auch irgendwann Wettkämpfe in der Sportart angestrebt werden, ist ein Training mit erfahrenen Partnern ein echter Gewinn.

 

Bilder Quellenangabe:

lapland-3953637_1920: pasja1000 / Pixabay


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