Gefahr für Hunde – Infizierung durch Fliegenmaden
Ursachen für den Befall durch Maden (Myiasis, Hautmadenfraß)
Hervorgerufen wird ein Befall durch diverse Fliegenarten, wie beispielsweise die Schmeiß- oder Fleischfliege. Diese legen ihre Eier gerne in feuchten, warmen Umgebungen ab, wie offenen Verletzungen (auch leichten Hautabschürfungen) oder eitrigen Wunden. Aber auch intakte Hautbereiche sind betroffen, vor allem in feuchtwarmen Gebieten. Dazu zählen unter anderem die Leistengegend, sowie der Anal- und Genitalbereich. Durch Kot oder Urin verschmutztes Fell ist eine ideale Brutstätte für Fliegenmaden.
In wenigen Stunden schlüpfen aus den abgelegten Eiern Maden. Diese suchen in der Umgebung aggressiv nach Nahrung und fressen dabei abgestorbenen Zellen und Gewebe, wodurch oft großflächig obere Hautschichten zerstört werden. Umliegendes, gesundes Gewebe wird geschädigt, da die geschlüpften Maden ständig ein Sekret absondern. Problematisch ist, dass die Made einiger Fliegenarten in gesundes Gewebe vordringt. Wird ein Befall zu spät erkannt, sind häufig innere Organe oder die Bauchhöhle des Tieres betroffen.
Was begünstigt eine Infizierung durch Maden?
Gesunde Hunde verscheuchen Fliegen sofort und vermeiden damit eine Eiablage. Besonders betroffen sind somit Tiere, die bereits durch eine Erkrankung geschwächt sind. Ist die Analregion durch Durchfall verschmutzt oder leidet das Tier an einer Harnwegsinfektion, besteht eine große Gefahr, dass sich dort Maden entwickeln. Aber auch übergewichtige, langhaarige Fellnasen sind oft betroffen, da diese sich nicht selber ausreichend sauber halten können.
Wie kann ich einschätzen, ob mein Tier mit Maden befallen ist?
Durch die geschlüpften Maden werden in kurzer Zeit selbst kleine Wunden zu massiven Hautverletzungen. In den meisten Fällen sind kleine Löcher sichtbar, aber auch die Ansicht von krabbelnden Maden ist möglich. Die Löcher sind der Eingang zu den Bohrgängen der Made, die sich von dort aus in das Innere des Körpers frisst. An der geschädigten Haut lagern sich Bakterien ab, die zu eitrigen Infektionen führen. Vor allem das Allgemeinbefinden der befallenen Hunde ist sehr stark gestört.
Wie behandelt der Tierarzt eine Infizierung mit Maden?
Grundsätzlich gilt, dass ein Befall eine ernst zu nehmende Angelegenheit ist und durch einen Tierarzt behandelt werden muss!
Zur frühzeitigen Erkennung gehört, dass der Hundehalter sein Tier täglich absucht. Besonders präzise sollten hierbei schwer zugängliche Stellen kontrolliert werden. Leidet das Tier an einer akuten Krankheit, sollte das Tier zweimal täglich untersucht werden.
Um einem Befall vorzubeugen und die Gesundheit des Tieres zu garantieren, ist es wichtig, verschmutzte Stellen täglich zu reinigen und zu trocknen.
Ist eine Infizierung festzustellen, wird der Tierarzt die betroffenen Stellen säubern, indem die Maden abgesammelt werden. Anschließend wird die Wunde desinfiziert. Zur weiteren Behandlung gehört die umfassende Wundversorgung sowie die Gabe von Antiobiotika, um eine bakterielle Infektion zu bekämpfen. Ist der Befall schon relativ weit fortgeschritten werden oft Infusionen angewendet, die den Kreislauf unterstützen und zusätzlich werden Schmerzmittel verabreicht.
Es ist wichtig, dass Sie Ihr Tier regelmäßig kontrollieren! Ist der Befall zu weit fortgeschritten, dann bleibt oft keine andere Alternative, als das Tier durch einschläfern zu erlösen.
Wird dieser hingegen früh erkannt, ist eine optimale Behandlung möglich. Diese Erkrankung beim Hund ist kein Zeichen von mangelnder Hygiene oder Unsauberkeit. Vor allem im Sommer sind viele Tiere gefährdet.
Was kann der Tierhalter unternehmen, um einen Fliegenmadenbefall zu vermeiden?
Grundsätzlich ist es wichtig, die Erkrankung zu behandeln, die einen Madenbefall begünstigt (Durchfall, Verletzungen, Urin etc). Verfilztes, verklebtes Fell sollte geschoren werden. Verschmutze Bezirke müssen gereinigt und trocken gehalten werden. Eine sehr gute Möglichkeit sind Salben, die eine leicht antiseptische, heilungsfördernde und abdeckende Wirkung erzielen.
Bilder Quellenangabe:
fly-4473573_1920: Capri23auto / Pixabay
Kommentare
Zechel 18. September 2020 um 17:04
Unser Golden Retriever litt an diesen Madenbefall. Nach dem bemerken ging es innerhalb von 2 Tagen so schlecht das wir ihn Einschläfern lassen mussten. Er war fast 11 Jahre alt. Erst der zweite hinzugezogene Tierarzt konnte mir das erklären. Leider war es zu spät.