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Wenn Hunde ständig gähnen

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Wenn der Hund ständig gähnt – was ist da los?

Nach einem tollen Spaziergang mit viel Spaß und Spiel streckt sich der Hund zu Hause noch einmal und gähnt herzhaft. Das ist der Startschuss für ein kleines Schläfchen, das sicherlich gleich im Körbchen oder auf dem Sofa abgehalten wird. Das Gähnen signalisiert hier ganz deutlich: Ich bin müde und geschafft, ich brauch eine Pause! Aber warum gähnt die Fellnase dann auch beim Spielen, während des Spaziergangs in der Stadt und vielleicht sogar, wenn er gerade ein wenig geschimpft wurde? Das kann doch nicht immer Müdigkeit sein, oder?

Ein Gähnen drückt viel aus

Bei uns Menschen gibt es im Endeffekt drei Gründe, warum gegähnt wird. Entweder sind wir müde (Langeweile kann hier auch mit hineinspielen), wir befinden uns in einem Raum mit zu wenig Sauerstoff – oder jemand anders gähnt und wir machen es aus Reflex einfach nach. Auch der Vierbeiner gähnt aus den genannten Gründen, jedoch nicht nur aus diesen. Vielmehr gähnt er in vielen verschiedenen Situationen und drückt damit auch immer andere Emotionen aus. Das macht es für uns Menschen nicht unbedingt einfach, alles immer richtig zu deuten. Beobachtet man die Hunde jedoch genau, fällt schnell auf, was sie ausdrücken möchten.

Wie so oft ist das Gähnen selten einzeln zu beobachten, sondern tritt gemeinsam mit anderen Körpersignalen auf. Dieses Zusammenspiel zeigt dann deutlicher, in welcher Gefühlslage sich die Hunde befinden und wie wir sie richtig unterstützen können. Denn nicht immer wird aus positiven Gründen gegähnt oder dieses Signal lässt darauf schließen, dass sich die Fellnase gerade außerordentlich wohl fühlt. Manchmal sind die Ursachen eher negativ und dann liegt es an uns, die Situation angenehmer zu gestalten.

Stress, Freude, Verlegenheit, …

Wie schon erwähnt, gähnt das Tier aus vielfältigen Gründen. Viele haben sicherlich schon einmal erlebt, dass der Vierbeiner sie gähnend empfängt, wenn sie von der Arbeit nach Hause kommen. Dabei hüpft er vielleicht noch ein wenig herum und liefert ein für uns Menschen widersprüchliches Bild. Für den Vierbeiner ist das normal, hier gähnt er wirklich aus Freude und somit passt es zur Situation und dem Herumspringen. Was ist aber, wenn wir mit Hunden beispielsweise an einer vielbefahrenen Straße auf einem engen Gehweg entlang gehen? Freude fällt dann aus als Grund. Vielmehr wird hier von Hunden gegähnt, um Stress zu reduzieren. Sie beschwichtigen sich damit sozusagen selbst. Und droht eine Auseinandersetzung mit anderen Hunden, können sie damit auch diese beschwichtigen.

Beschwichtigung beziehungsweise Beruhigung ist hier allgemein ein großes Stichwort, denn oft gähnt der Vierbeiner dann, wenn er selbst merkt, er ist zu aufgeregt. Ob die Aufregung positiven oder negativen Ursprungs ist, ist dabei egal. Dann gibt es noch den Vierbeiner der gähnt, wenn er etwas verkehrt gemacht hat und das merkt. Ein gutes Beispiel dafür ist das Verbellen einer Mülltonne am Wegrand, die er erst für etwas Gefährliches gehalten hat. Erkennt er seine Fehleinschätzung, wird aus Verlegenheit gegähnt. Und steht eine Entscheidung für die Fellnase an, wird auch gern gegähnt und somit etwas Zeit geschunden. Das lässt sich oft beobachten, wenn ein neues Kommando oder ein Trick geübt wird und noch etwas Sicherheit dabei fehlt.

Gut gegähnt ist halb gewonnen

Wenn der Vierbeiner richtig ausgiebig gähnt, kann er damit also so manche Situation entschärfen oder sogar retten. Und dann gibt es noch die Situationen, in denen nicht klar erkennbar ist, warum nun überhaupt gegähnt wird. Und das ist okay, denn nicht immer muss alles einen Grund haben. Vielleicht soll das auch nur eine Erfrischung in Form einer großen Portion Sauerstoff sein? All das ist möglich und noch vieles mehr.

Spannend ist jedoch, dass ein Hund sich in stressigen Situationen aber auch eher beruhigt, wenn sein Mensch gähnt. Wir haben also die Möglichkeit, dieses Beschwichtigungssignal aktiv einzusetzen, um unseren Vierbeinern Sicherheit zu vermitteln. Das zeigt, dass hier nicht nur die Sauerstoffaufnahme fürs Tier wichtig ist, sondern allein das Anschauen des Signals reicht, um eine Veränderung zu erzielen. Klingt komisch? Dann sollte es gleich ausprobiert werden!

 

Bilder Quellenangabe:

dog-2411878_1920: Legolasek / Pixabay


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