Die Aujeszky Krankheit beim Hund
Hunde sollten kein rohes Schweinefleisch essen – diese Aussage ist inzwischen weit verbreitet. Viele Hundehalter achten auch penibel darauf, dass Schwein, wenn überhaupt, nur in erhitzter Form verfüttert wird. Doch was ist eigentlich so schlimm an Schweinefleisch? Eigentlich gar nichts, denn Schweinefleisch können unsere Vierbeiner im Normalfall genauso essen, wie Rind oder auch Huhn. Gefährlich ist es nur dann, wenn die Schweine an einem Virus erkrankt sind, der die Aujeszky Krankheit auslöst. Diese Krankheit, häufig auch als Pseudowut bezeichnet, ist für Hunden und auch Katzen tödlich. Übertragen wird die Krankheit jedoch nicht nur von Hausschweinen, sondern auch von Wildschweinen, was vor allem für Jagdhunde eine Gefahr darstellt.
Die Aujeszky Krankheit wird durch einen (Herpes-)Virus beim Schwein sowie auch Wildschwein ausgelöst und kann auf vielfältige Art verbreitet werden. Die Krankheit zählt zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen und das Auftreten muss daher umgehend gemeldet werden. So weiß man, dass viele europäische Länder bei der Schweinehaltung seit einigen Jahren nicht mehr von der Verbreitung des Virus betroffen sind, eine Garantie gibt es jedoch nicht. Aus diesem Grund wird geraten, Hunden und auch Katzen kein rohes Fleisch von Schweinen oder Wildschweinen zu füttern, um eine Ansteckung mit dem Virus zu vermeiden.
Welche Gefahr droht den Hunden?
Allgemein bekannt ist, dass die Aufnahme des Aujeszky Virus über das rohe Fleisch zur Erkrankung des Hundes führen kann. Dass jedoch auch Wildschweine den Virus in sich tragen können und es bereits reicht, wenn ein Hund ein infiziertes Tier beißt (beispielsweise bei der Jagd), ist vielen Hundehaltern nicht bewusst. So starben zum Beispiel 2010 in Österreich mehrere Jagdhunde an der Krankheit, die bei der Jagd Kontakt mit Wildschweinen hatten. Auch in Deutschland werden vereinzelt solche Fälle gemeldet.
Hund, Katze und andere Tiere wie beispielsweise Frettchen gelten bei dem Virus als Endwirt, von ihnen kann die Krankheit also nicht weiter übertragen werden. Wir Menschen sind von vornherein unempfänglich für den Virus, können uns also nicht infizieren und daran erkranken. Infizierte Hunde und Katzen haben jedoch keine Chance und es gibt nichts, was den Ausbruch der Krankheit verhindern kann oder eine Heilung herbeiführt. Auch wenn das Virus in vielen Ländern Europas also nicht mehr vorkommt, ist es dennoch sicherer, rohes Schweinefleisch vom Speiseplan des Hundes zu streichen und dieser Gefahr damit völlig aus dem Weg zu gehen.
Der Krankheitsverlauf
Von der Ansteckung mit dem Virus bis hin zum Ausbruch der Aujeszky Krankheit dauert es zwischen zwei und neun Tagen – die Inkubationszeit ist also relativ kurz. Beim Ausbruch der Krankheit sind unterschiedliche Symptome erkennbar. Der infizierte Hund zeigt oftmals Durchfall und Erbrechen bei gleichzeitigem Fieber und ist darüber hinaus eher teilnahmslos und hat keinen Appetit. Hecheln sowie ein vermehrter Speichelfluss (entsteht durch Lähmungserscheinungen im Schlund) treten auch häufig auf.
Dazu kommt ein extremer Juckreiz, der bei Hunden oft im Kopfbereich anfängt und sich dann über Hals und Körper fortsetzt. Der Hund benagt dann diese Körperstellen, wenn möglich, bis Wunden entstehen. Kommt es zu diesen Symptomen in Verbindung mit der Krankheit, treten in den folgenden 24 bis 48 Stunden noch weitere Symptome auf, wie beispielsweise Lähmungen, Bewusstseinseintrübungen und Krämpfe, bis das Tier dann verstirbt. Weder als Besitzer noch als Tierarzt kann dem Hund geholfen werden.
Was können Hundehalter tun?
Trotz aller Untersuchungen und Vorsichtsmaßnahmen bei der Schweinezucht und -haltung gibt es keine hundertprozentige Sicherheit, dass nicht doch einzelne Tiere das Aujeszky-Virus in sich tragen. Wenn Hundehalter eine Erkrankung beim Hund ausschließen möchten, darf weder Wildschweinfleisch noch herkömmliches Schweinefleisch roh verfüttert werden. Ist das Fleisch gut erhitzt, also gekocht oder gebraten, besteht jedoch keine Gefahr, dass das Virus übertragen wird. Auch wenn einige Hundehalter gerade im Internet andere Auffassungen verbreiten, ist die Gesundheit des Hundes dadurch also nicht gefährdet.
Bilder Quellenangabe:
paws-625879_1920: Esi Grünhagen / Pixabay
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