Die Blasenentzündung Zystitis beim Hund – Ursachen, Symptome, Behandlung
Was ist eine Blasenentzündung beim Hund?
Eine Blasenentzündung, auch als Zystitis bekannt, bezeichnet eine äußerst schmerzhafte Harnwegsinfektion. Der Bereich der Entzündung betrifft in den meisten Fällen nur die Harnblase, kann jedoch auch auf die Harnröhre, den Harnleiter und die Nieren übergreifen. Darüber hinaus kann eine Zystitis akut, chronisch oder auch schubweise wiederkehrend auftreten.
Mögliche Ursachen
Eine Blasenentzündung beim Hund wird in den meisten Fällen durch Bakterien hervorgerufen, die häufig. sowohl von Darmbakterien wie Escherichia coli als auch Streptokokken, Staphylokokken und anderen Arten hervorgerufen werden. Die in unmittelbarer Umgebung der Genitalien sitzenden Keime, wandern von der Harnröhre in die Blase: Dort können sie sich bei eingeschränkter körpereigener Abwehr vermehren und die Entzündung beschleunigen. Dieser Vorgang wird als aufsteigende Infektion bezeichnet. Vierbeiner sind von Natur aus sehr aktiv. Mit den Keimen können sich die Hunde beim Herumtollen in Wald und Flur oder auch durch das Schwimmen im Wasser infizieren. Die Entstehung der Erkrankung kann auch durch Harnstau, Restharn in der Blase, hormonelle Veränderungen, Unterkühlung oder längeres Sitzen auf kaltem Boden entstehen. Dabei wird die Körpertemperatur des Vierbeiners herabgesetzt, die die Entwicklung einer bakteriellen Zystits begünstigen. Hündinnen sind vermehrt von Blasenentzündungen betroffen, da ihre Harnröhre gegenüber der eines Rüden deutlich kürzer und auch breiter ist.
Eine Schwäche des Harnblasenschließmuskels oder die verringerte Festigkeit des Bindegewebes begünstigen zudem bei älteren Tieren das Aufsteigen von Keimen. Ebenso verantwortlich für die Entzündung sind Harnsteine. Die Kristalle verursachen durch mechanische Reibung einen dauerhaften Reiz an der Harnblasenwand. Dadurch ist die angegriffene Schleimhaut der bakteriellen Besiedlung noch schutzloser ausgeliefert.
In Verdacht einer Blasenentzündung stehen weiterhin Tumore, die Verengung der Harnröhre, angeborene Fehlbildungen an harnableitenden Organen oder Prostatainfektionen bei Rüden. Auslöser können ebenfalls Allgemeinerkrankungen wie Immunschwäche oder Diabetes mellitus sein sowie eine geschwächte Abwehrhaltung des Körpers durch Infektionen mit Mykoplasmen, Parasiten, Vieren oder Pilze.
Welche Symptome treten auf?
Symptome einer Blasenentzündung erweisen sich oft als sehr komplex. Mitunter zeigt sich die Erkrankung im Anfangsstadium völlig beschwerdefrei, was jedoch in der weiteren Entwicklung zu einem chronischen oder wiederkehrenden Verlauf führen kann. Herrchen oder Frauchen fallen jedoch schon bei einer intensiven Beobachtung seines vierbeinigen Freundes ungewohnte Verhaltensmerkmale auf, die auf diese Entzündung hinweisen.
Folgende äußerlich erkennbaren Anhaltspunkte weisen auf eine Zystits hin:
- starkes Durstgefühl und vermehrtes Trinken
- Schwäche und Abgeschlagenheit
- unterentwickeltes Immunsystem bei jungen Vierbeinern
- ständiger Harndrang und tröpfchenweise Absetzen von Urin
- urinieren unter Schmerzäußerungen (lauten)
- Urin mit Eintrübungen
- stechender Geruch
- Konsistenz oft blutig, schleimig, eitrig
- vorübergehende Inkontinenz
- Muskulaturanspannung durch Schmerzen bei Kontakt des hinteren Bauch- und Rückenbereiches
- erhöhte Temperatur oder Fieber
Bei Verdacht auf diese Erkrankung sollte Ihr Liebling unverzüglich einem Tierarzt vorgestellt werden! Nur er kann die richtige Diagnose stellen und somit weitere gesundheitliche Probleme vermeiden!
Wie erfolgt die Diagnose?
Zur Diagnosefindung wird der Tierarzt zunächst nach dem Ausschlussverfahren vorgehen. Hierbei ist die Anamnese besonders wichtig. Details über genetische Veranlagungen oder Krankheiten, Auffälligkeiten im Verhalten, zählen genauso wie unangenehme Vorkommnisse (Kämpfe unter Rivalen mit Bisswunden, Unfallfolgen) oder derzeitige Haltungsbedingungen sowie Krankheitssymptome. Einer Allgemeinuntersuchung zum momentanen Gesundheitszustand folgt die spezielle Untersuchung im Harnbereich. Je nach Schweregrad ist der Einsatz von weiterführenden Untersuchungen wie eine Ultraschalluntersuchung, eine Punktion der Harnblase oder bei Verdacht auf das Vorliegen von Harnsteinen eine Röntgenuntersuchung erforderlich.
Durch eine Urinprobe kann der genaue Harnstatus ermittelt werden, wobei die Analyse mit einem Teststreifens zur Bestimmung des pH-Wert und eventueller Blutbeimengungen (Leukozyten) erfolgt. Bakteriologische Untersuchungen werden ebenfalls eingesetzt.
Mitunter wird auch eine Blutentnahme erforderlich. Dies ist immer notwendig, um das Vorliegen eine Entzündung zu bestätigen beziehungsweise andere Erkrankungen auszuschließen.
Welche Behandlungen sind möglich?
Die Art der Behandlung einer Blasenentzündung beim Hund hängt von der jeweiligen Ursache der Entzündung ab. Bei bakteriellen Harnwegsinfektionen ist ein Antibiotikum ratsam. Mykotische, durch Pilze verursachte Entzündung, werden mit Antimykotikums (Antipilzmittel).
Bevor jedoch bei Tumoren oder einer Anhäufung von Harnsteinen als schwerwiegende Ursachen ein chirurgischer Eingriff notwendig wird, stehen Infusionen und Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung zur Verfügung. Kleinere Harnsteine werden mit harnsäureauflösenden Medikamenten behandelt.
Der kranke Liebling braucht nun viel Ruhe, Wärme und Schonung. Er muss viel Flüssigkeit zu sich, um das Durchspülen der Blase zu fördern. Dabei soll die Flüssigkeitsmenge allmählich angepasst werden. Neben Trinkwasser in Zimmertemperatur können auch abwechselnd Fencheltee und Kamillentee angeboten werden.
Fazit!
Aufmerksame Tierliebhaber sollten nicht nur bei Symptomen einer Blasenentzündung, sondern bei jeder Art von gesundheitlichen Problemen achtsam handeln und einen Tierarzt aufsuchen. Dadurch ersparen Sie Ihrem Vierbeiner enorm viel Leid und Schmerzen!
Autor TB
Bilder Quellenangabe:
dog-4586298_1920: Orna Wachman / Pixabay
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