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Die Addison-Krankheit / Hypokortizismus beim Hund

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Die Addison Krankheit beim Hund – Definition, Symptome, Ursachen, Diagnose und Behandlung

Die Addison Krankheit bezeichnet in ihrer Definition eine Erkrankung der Nebennieren des Hundes. Die seitlich der Nieren liegenden Nebennieren produzieren in ihrer Rinde Hormone, die für den Mineral- und Energiestoffwechsel des Körpers aber auch zur Stressbewältigung nötig sind. Bei der Addison Krankheit werden die entsprechenden Hormone nicht mehr in ausreichender Menge gebildet. Dieser Zustand kann akut auftreten und in eine lebensbedrohliche Krise (Addison-Krise) münden oder chronisch vorherrschen und sich unbehandelt zur Krise auswachsen.

Hunde mit medizinisch bestätigter Addison-Krankheit erhalten eine lebenslange Hormontherapie, die sie in ihrem Lebensrhythmus aber kaum beeinträchtigt.

Die Krankheit als Halter beim Hund erkennen

Das Addison Syndrom entwickelt sich schleichend. Die Symptome sind gerade im Anfangsstadium schwer einzuordnen und herrschen manchmal über Jahre hinweg in wechselnder Ausprägung vor, weshalb die Erkrankung oft unentdeckt bleibt. Erst eine Addison Krise holt sie letztendlich ans Licht.

Diese Symptome können Hinweis auf die Erkrankung sein:

  • Gewichtsverlust
  • Appetitstörungen
  • Erbrechen und Durchfälle
  • Bauchkrämpfe
  • Leistungsabfall
  • Muskelschwäche und Zittern
  • Teilnahmslosigkeit
  • vermehrtes Trinken und Urinieren

Die Addison Krise bezeichnet einen körperlichen Schockzustand, der mit folgenden Symptomen einhergeht:

  • Futterverweigerung
  • Teilnahmslosigkeit bis hin zur Apathie
  • Schwäche und Kollaps
  • Dehydration – Hautfalten bilden sich deutlich verzögert zurück, Schleimhäute wirken trocken
  • Schocksymptome: blasse Schleimhäute, schnelle Atmung, schwacher Puls, kalte Extremitäten, Herzgeräusche, blaue Zunge

Ursachen und Vorbeugung des Hypokortizismus beim Hund

Der häufigste Auslöser der Erkrankung ist eine Autoimmunreaktion des Körpers auf körpereigene Zellen. Diese Form der Addison Erkrankung wird als primär eingestuft. Ihr lässt sich kaum vorbeugen. Auch eine Diabetes geht oft mit einem Addison Syndrom einher. Addison betrifft vorwiegend größere Rassen und jüngere Tiere, auch Weibchen scheinen eine höhere Anfälligkeit aufzuweisen. Ein sekundär erworbenes Addison Syndrom hat seinen Ursprung in Tumoren und Entzündungen oder schweren Verletzungen im Bereich der Hirnanhangsdrüse. Langzeittherapien mit Cortison können ebenfalls dazu führen, dass die körpereigene Hormonproduktion unterdrückt wird und die produzierenden Zellen sich dadurch zurückbilden. Aus diesem Grund müssen Cortisongaben immer langsam ausgeschlichen werden, um Hormonmangelzustände, die den Symptomen einer Addison Krankheit gleichkommen, zu verhindern.

Wie diagnostiziert und behandelt der Tierarzt eine Addison Erkrankung?

Eine akute Addison-Krise wird der Tierarzt auf Verdacht behandeln. Eine schnelle Infusionstherapie, die den Hund aus seinem lebensbedrohlichen Zustand holt, ist dringend angeraten. Im Folgenden sichern Laborergebnisse den Vermutungsbefund. Urin- und Blutuntersuchungen werden herangezogen, um einen erhöhten Kaliumspiegel, einen erniedrigten Natriumspiegel und Parameter wie den Hämatokritwert zu bestimmen. Absolute Sicherheit bieten Hormon-Tests, die die Konzentration von Cortisol und ACTH ermitteln. Auch die Schilddrüse wird auf eine Unterfunktion hin untersucht. Andere hormonelle Erkrankungen müssen ebenfalls ausgeschlossen werden.

Die Vermutung einer schleichenden Addison Krankheit diagnostiziert der Tierarzt über die Reihe an unspezifischen Symptomen, die sich unter Stress auffallend verschlechtern oder eben als Begleiterscheinung einer Stressbelastung auftreten. Ein erster Verdacht bestätigt sich häufig, wenn die Krankheitsbilder unter der Behandlung mit Cortisonpräparaten zurückgehen oder ganz verschwinden und bei Absetzen der Therapie augenblicklich wieder hervortreten. Bei Verdacht auf das Addison Syndrom wird der Tierarzt auch hier die kennzeichnenden Werte aus dem Blut ermitteln. Hinzu kommen Röntgen und EKG, um Herz- und Lungenschäden auszuschließen.

Ist die Diagnose gesichert, verordnet der Tierarzt Hormonpräparate aus Gluko- und Mineralkortikoiden, die den Körper des Hundes mit den lebenswichtigen Stoffen versorgen, die er aufgrund der bestehenden Nebenniereninsuffizienz nicht mehr selbst herstellen kann. Die Medikamentengabe muss ständig überwacht und individuell, in Abständen gegebenenfalls auch neu, eingestellt werden. Ein Hund mit Addison Syndrom sollte besonders auf Veränderungen im Verhalten hin beobachtet und keinem unnötigen Stress ausgesetzt werden. Eine zusätzliche Natriumversorgung über das Futter ist in den Fällen nötig, wo es zur vermehrten Ausscheidung von Natrium und Wasser kommt.

Autor D.K.Kroll

 

Bilder Quellenangabe:

mammal-3224231_1920: Btarme / Pixabay


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