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Die Diskopathie / Dackellähme / Teckellähme beim Hund

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Dackellähme – eine Krankheit, die nicht nur Dackel betrifft

Dackel sind wirklich eine ganz besondere Hunderasse, die aufgrund der geringen Körpergröße oftmals unterschätzt wird. Der Ausspruch „kleiner Hund, großes Ego“ passt auf jeden Fall gut auf die selbstbewussten und mitunter eigensinnigen Hunde. Und wegen diesen Charaktereigenschaften werden sie genauso geliebt, wie auch für all die anderen, die sie ausgeprägt zeigen. Dackel sind also wirklich toll und besonders. Ihre große Bekanntheit haben sie verschiedenen Dingen zu verdanken – leider auch der Tatsache, dass eine Erkrankung nach ihnen benannt wurde: die Dackellähme.

Fällt beim Tierarzt die Diagnose Diskopathie, wie die Lähme offiziell bezeichnet wird, sind größtenteils kurzbeinige Rassen wie eben der Dackel, Spaniel, Französische Bulldoggen und ähnliche Hunderassen und Mischlinge davon betroffen. Der Vierbeiner zeigt dann Lähmungserscheinungen in den Vorder- oder Hinterbeinen und leidet unter großen Schmerzen. Vorausgegangen ist der Teckellähmung, wie der dritte Name der Erkrankung lautet, ein Bandscheibenvorfall, bei dem Gewebe ausgetreten ist, das nun auf die Nerven drückt. Die Probleme, die das verursacht, kann man sich auch als Nicht-Mediziner gut vorstellen.

Wie kommt es zur Diskopathie?

Bandscheibenvorfälle sind nicht nur bei uns Menschen ein zunehmendes Problem – auch Tiere können davon betroffen sein und leiden oft lange unbemerkt darunter. Erst wenn der Vierbeiner seinen Schmerz zeigt, humpelt oder vielleicht sogar Lähmungserscheinungen hat, wird ersichtlich, dass etwas nicht stimmt. Gerade die Lähmungserscheinungen können bei kurzbeinigen Hunden der Hinweis auf die Teckellähme sein. Sie ist eine Folgeerkrankung des Bandscheibenvorfalls und schädigt die Nerven, die rund um die Bandscheiben herum verlaufen.

Betroffen sind von den Lähmungen also vor allem Fellnasen, die zu Bandscheibenvorfällen neigen – und dazu gehört der Dackel als Namensgeber. Aber auch Pekinesen und Bassets sowie andere Rassen haben ein erhöhtes Risiko daran zu erkranken, da ihre Wirbelsäule aufgrund ihres Körperbaus hohen Belastungen ausgesetzt ist, die dann zur Schädigung der Bandscheiben führen kann. Es handelt sich hierbei also um eine so genannte rassetypische Erkrankung.

Wie äußert sich die Dackellähme?

Hunde haben leider die Angewohnheit, Schmerz als Zeichen von Schwäche zu werten und ihn daher so lange wie möglich zu verstecken. So wird der Bandscheibenvorfall und die daraus resultierende Folgeerkrankung erst dann bemerkt, wenn sie schon weiter fortgeschritten ist und der Liebling sich nicht mehr bewegen mag, Beine nachzieht oder insgesamt einen eher schwankenden Gang zeigt. Dazu zeigt sich oft ein „Katzenbuckel“ und in schweren Fällen der Erkrankung kann das Tier nicht mehr allein Darm oder Blase entleeren und ist an den Vorder- oder Hinterläufen nahezu vollständig gelähmt.

Zeigen sich diese Symptome, führt der Tierarzt als erste eine neurologische Untersuchung durch, bei der Lähmungserscheinungen erkannt und lokalisiert werden können. Auch das Röntgen liefert mehr Information – eine definitive Diagnose kann jedoch erst nach Untersuchungen wie der Computertomografie (CT) oder Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) gestellt werden. Dann steht auch fest, wo der Bandscheibenvorfall sich genau befindet, wenn es sich denn um einen solchen handelt. Es ist also einiges an Diagnostik erforderlich, bevor Gewissheit herrscht.

Kann die Lähmung behandelt werden?

Wenn Hunde diese Diagnose erhalten, ist das für die Besitzer natürlich ein Schock und die Frage, ob der geliebte Vierbeiner wieder gesund wird, steht sofort im Raum. Die Behandlung richtet sich immer nach der Schwere des Falls. Handelt es sich um einen eher leichten Fall, kann der Bandscheibenvorfall und somit auch die Teckellähme mit Medikamenten behandelt werden. Außerdem ist viel Ruhe notwendig und erst wenn eine Besserung eingetreten ist, kann die Heilung auch mit Physiotherapie unterstützt werden.

Handelt es sich um einen schwereren Fall, der vielleicht auch erst spät erkannt wurde, ist oftmals eine Operation unumgänglich. Auch danach ist es dann wichtig, dass der Vierbeiner erst einmal viel Ruhe hält und nachfolgend sollte auch vermieden werden, dass durch vieles Treppengehen oder große Belastungen die Wirbelsäule erneut überlastet wird. Trotz aller Behandlung kann es sein, dass die Fellnase sich auch nach der Operation und darauf folgender Schonung und Therapie nicht wieder uneingeschränkt bewegen kann.

Kann man das Auftreten der Krankheit verhindern?

Als Besitzer von einer der Rassen, die von dieser Art des Bandscheibenvorfalls vermehrt betroffen sind, fragt man sich natürlich: Kann ich etwas tun, damit es nicht dazu kommt? Eine Garantie gibt es nie, aber es gibt doch einige Dinge, die der Halter beachten kann. So sollte der Vierbeiner beispielsweise kein Übergewicht haben, denn das ist eine große Belastung für die Wirbelsäule. Besser ist es, wenn der Kleine viel gesunde Bewegung hat und vielleicht Übungen durchgeführt werden, die den Muskelaufbau begünstigen. Durch eine kräftige Muskulatur werden die Bandscheiben wirklich enorm entlastet.

Zudem ist es nicht verkehrt, wenn Dackel und ähnliche Rassen im besten Fall keine Treppen steigen und das Springen (auch vom Sofa herunter) größtenteils vermieden wird. Besteht trotz aller Vorsichtsmaßnahmen der Verdacht, dass der Hund Rückenschmerzen hat, sollte er umgehend dem Tierarzt vorgestellt werden, damit eine Untersuchung erfolgen kann. Je früher ein Bandscheibenvorfall erkannt wird, desto besser sind auch die Heilungschancen!

 

Bilder Quellenangabe:

dog-1018408_1920: Sabrina St. / Pixabay


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