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Parodontis beim Hund
Spätestens ab dem fünften Lebensjahr leiden viele Hunde unter einer nachweisbaren Parodontitis. Doch was bedeutet das eigentlich und lässt sich dieser Erkrankung vorbeugen?
Parodontitis beim Hund erkennen
Die Parodontitis beim Hund bezeichnet eine der häufigsten Erkrankungen in der Maulhöhle. Wird sie nicht behandelt, befällt sie den gesamten Zahnhalteapparat und führt zum Zahnverlust sowie zu diversen organischen Folgeerkrankungen, beispielsweise Herzerkrankungen. Typische Symptome sind Entzündungen am Zahnfleisch sowie am Bindegewebe des Zahnhalteapparats. Später werden die Zahnwurzel sowie der Kieferknochen geschädigt. Dadurch fehlt es an der festen Verankerung der Zähne, sie lockern sich und fallen letztlich aus. Bis es jedoch zu einer Parodontitis kommt, treten auch vom Laien erkennbare Probleme an den Zähnen und am Zahnfleisch auf. Der Hund speichelt zum Beispiel vermehrt, er riecht unangenehm aus dem Fang und frisst womöglich schlecht.
Ursachen für Parodontitis beim Hund
Ursächlich für die Entstehung einer Parodontitis beim Hund sind Ablagerungen am Zahn, die sich aus Futterresten, Mineralien sowie bestimmten Bakterienarten zusammensetzen. Werden diese Auflagerungen nicht regelmäßig entfernt, verdichtet sich die Plaque und lässt sich durch das Putzen mit der Zahnbürste nicht mehr entfernen. In der Folge dringt die Plaque bis in den Rand des Zahnfleisches ein, der mit den Zähnen normalerweise verbunden ist. Die Auflagerungen jedoch sind in der Lage, diese Haftung aufzuheben. Dadurch entsteht am Übergang zwischen dem Zahnfleisch und dem Zahn eine tiefe Furche, in der sich Futterreste noch besser festsetzen können. Sie sind der optimale Nährboden für Bakterien, die sich wiederum schnell vermehren und schließlich den Zahn, den Zahnhalteapparat sowie den Kiefer schädigen.
Nicht alle Rassen und nicht alle Hunde neigen zur Entstehung einer Parodontitis, einige Rassen wiederum sind häufiger betroffen. Diejenigen mit kurzen Nasen, wie der Deutsche Boxer und die Englische Bulldogge, leiden nicht selten unter Zahnfehlstellungen mit großen Zahntaschen, in denen sich die Futterreste besonders gut halten. Deswegen besteht hier ein höheres Risiko. Ebenso können verschiedene Krankheiten, die das Immunsystem schwächen, eine Parodontitis begünstigen. Der Organismus der betroffenen Hunde kann die krankmachenden Bakterien weniger abwehren.
Dass ältere Hunde öfter unter einer Parodontitis leiden als Junghunde, liegt einerseits an der fehlenden oder mangelhaften Zahnhygiene, andererseits können Fehler in der Ernährung verantwortlich sein, die sich als Langzeitfolge durch eine Parodontitis bemerkbar machen. Vitamin- und Mineralstoffmangel ist dabei ebenso schädlich für den Organismus wie ein Überschuss von ihnen. Letztlich spielen auch die Menge des Speichelflusses sowie die individuelle Zusammensetzung des Speichels bei der Entstehung einer Parodontitis beim Hund eine Rolle.
Behandlungsmöglichkeiten einer Parodontitis beim Hund
Die Parodontitis führt zu irreversiblen Schäden am Zahnhalteapparat des Hundes. Die Behandlung muss sich demnach darauf beschränken, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten und entstandene Schäden an den Zähnen und am Zahnfleisch so gut wie möglich zu beheben. Hierzu ist eine gründliche Zahnreinigung erforderlich, die mit einem Ultraschallgerät von einem Veterinärmediziner durchgeführt wird. Bei tieferen Schäden am Zahn muss das Zahnfleisch aufgeschnitten werden, um die Plaque gründlich zu entfernen. Anschließend erfolgen eine antiseptische Spülung sowie die Behandlung der Zähne mit einem Fluorid. Zähne, die zu stark von der Parodontitis befallen sind, müssen gezogen werden. Künftig ist der Hundebesitzer für die tägliche Entfernung des Zahnbelags mit einer Zahnbürste sowie einer Zahncreme für Hunde zuständig. Zusätzlich erfolgt nach Bedarf wiederholt eine professionelle Zahnreinigung durch den Tierarzt. Sprechen diese Maßnahmen allein nicht mehr an, kann auch eine dauerhafte Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten erforderlich sein.
Einer Parodontitis beim Hund vorbeugen
Die regelmäßige und richtige Zahnpflege beim Hund, die bereits im Welpenalter beginnen sollte, kann der Entstehung einer Parodontitis vorbeugen. Wird der Hund auf spielerische Weise an die Prozedur gewöhnt, macht sie ihm nichts aus. Fängt der Hundebesitzer mit dem Zähneputzen beim Hund erst an, wenn das Zahnfleisch bereits entzündet ist, lässt dieser die Zahnreinigung hierbei einer natürlichen Zahnreinigung.
Autorenprofil/ Über den Autor:
Dieser Gastbeitrag stammt von Stefanie Hoder. Sie ist für die Dürrschmidt Dentalhandels GmbH in der Redaktion tätig, welche auch Veterinärmediziner mit speziellen Dentalgeräten ausstattet. Recherchen und Kooperationen im Bereich Zahngesundheit gehören zu den bevorzugten Themengebieten.
Bildmaterial © Dürrschmidt Dentalhandels GmbH
Bilder Quellenangabe:
Stefanie Hoder: © Dürrschmidt Dentalhandels GmbH
Parodontitis Hund: © Dürrschmidt Dentalhandels GmbH
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